Am 1. Mai kam der Film “World Flood” in die Kinos. Der Film wurde von der Debütantin Mahalia Belo inszeniert und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Megan Hunter aus dem Jahr 2017.
Der Film aus dem Jahr 2023 lief erfolgreich auf den Filmfestivals in Toronto und London und wurde von den Kritikern größtenteils gelobt. In der Tat ist “World Flood” eine sehr berührende und interessante Geschichte über das Überleben des einfachen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Wichtig ist nur, dass man von diesem Werk nicht das Ausmaß eines Katastrophenfilms und die Dynamik eines solchen erwarten darf. Vielmehr handelt es sich um ein persönliches Drama über Familie und Kinder.
Die Katastrophe wird so realistisch wie möglich dargestellt
Eine Frau (Jodie Comer), deren Name nie genannt werden wird, bringt ein Kind zur Welt. Etwa zur gleichen Zeit beginnt es im Vereinigten Königreich zu regnen wie nie zuvor. Nach und nach werden London und die Wohnung, in der die Frau mit ihrem Mann (Joel Frye) lebt, überflutet. Die Familie zieht mit dem Baby aufs Land zu den Eltern des Mannes. Doch schon bald beginnen die Ernährungsprobleme.
Die Helden verlieren ihre Liebsten und machen sich wieder auf den Weg. Am Ende bleibt die Frau allein mit ihrem Säugling zurück. Sie wird ihr Bestes tun, um zumindest um des Kindes willen zu überleben, und dabei ständig an ihren Mann denken und davon träumen, dass sie eines Tages wieder vereint sein werden.
In Filmen und Fernsehserien, so scheint es, wurden bereits alle möglichen Szenarien der Apokalypse gezeigt: von realistisch bis hin zu den fantastischsten und verrücktesten. All diese Bilder lassen sich in zwei Kategorien einteilen. In der ersten wird der Zuschauer durch groß angelegte Spezialeffekte und Zerstörung erschreckt (“Fall of the Moon” von Roland Emmerich), in der zweiten – alles aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen erzählen, der nicht weiß, was in der Welt geschieht (“Leave the World Behind”, “Thread”).
“Weltflut” – die Apotheose des zweiten Ansatzes. Der Zuschauer erfährt alles, was mit der Heldin geschieht, aus spärlichen Nachrichtenmeldungen und Gerüchten. Groß angelegte Szenen gibt es hier so gut wie keine: Das Budget des britischen Films beträgt nur 9 Millionen Pfund – etwa 11 Millionen Dollar.
Die meiste Zeit regnet es einfach. Macht das den Film weniger spektakulär? Nicht, wenn man weiß, was man von ihm erwarten kann.
Bei “World Flood” schaut man nicht der Zerstörung zu, sondern fühlt sich in die Geschichte hinein: in eine Umgebung, die von allgemeinem Untergang, Mangel an Informationen und jeglichem Vertrauen in die Zukunft geprägt ist.